Wenn du einen Garten hast, wächst sie vermutlich auch bei dir als „Unkraut“: die Gundelrebe – auch Gundermann genannt. Sein aromatischer Geschmack und seine wertvollen Inhaltsstoffe machen den Gundermann zu einem einzigartigen Würzkraut und der perfekten Ergänzung jeder Hausapotheke. Erfahre jetzt, welche Wirkung die Gundelrebe zeigt und wie du sie verwendest.
Der Gundermann ist nicht nur ein beliebtes Würzkraut, sondern gilt auch als Heilmittel. Er ist gut bekannt und trägt viele verschiedene Namen: Gemeiner Gundermann, Gundelrebe, Echt-Gundelrebe und Erdefeu. Seine botanische Bezeichnung lautet Glechoma hederacea.
Wie die meisten anderen Küchenkräuter gehört auch er zu den sogenannten Lippenblütlern. Er hat einen aromatischen Geschmack und Geruch – diesen kannst du bereits beim Sammeln vernehmen. Daher wandert das Kraut gerne in Salate, Dressings oder Aufstriche. Du kannst alle Blätter, Triebe und Blüten des Gundermanns verwenden.
Bei der Pflanze handelt es sich um ein ausdauernd krautiges Gewächs mit langen niedrigen Ausläufern. Es sind zahlreiche ätherische Öle und Bitterstoffe verwendet, sodass sie bereits bei germanischen Völkern als Heil- und Zauberpflanze Anwendung fand.
In einem Großteils Europa kannst du den Gundermann finden. Außerdem wächst er in Nord- und Westasien bis Hongkong und Japan. Eingeschleppt wurde er in die USA, Kanada und Neuseeland.
Nicht nur der Mensch, sondern auch die Insekten schätzen die Gundelrebe sehr. Sie bietet reichlich Nektar und darf somit auf keiner Bienenweide fehlen.
Der Bodendecker mit seinen kleinen zierlichen Blättern und den auffällig violetten Blüten wächst auf Wirtschaftswiesen, an Gebüschrändern, in Auwäldern und in Gärten. In Bergregionen kannst du die Heilpflanze sogar bis 1.400 Meter Höhe finden.
Die Pflanze gilt als Stickstoffzeiger und wächst somit dort, wo auch die Brennnessel zu finden ist. Außerdem findest du ihn eher auf feuchten Böden und im Halbschatten.
Anfänglich wächst die Gundelrebe mit niederliegenden vierkantigen Trieben. Zur Blütezeit richten sich diese Triebe auf und können bis zu 30 cm hoch werden. Oftmals sind Blätter und Triebe rötlich überlaufen.
Die kleinen Blätter sind gestielt und weisen eine Herz- bzw. Nierenform auf. Der stumpf-gezähnte Rand der 2-3 cm großen Blätter ist ebenfalls charakteristisch. Sie sitzen kreuz-gegenständig an den Trieben. Ungestielt in den Blattachseln der oberen Blätter kannst du die blauvioletten Lippenblüten erkennen. Diese können rund 2 cm Länge erreichen. Sie sind mit einer dreizähnigen Oberlippe und einer zweizähnigen Unterlippe ausgestattet. Im Blütenschlund ist die Unterlippe purpurn gepunktet. Recht selten triffst du auch eine Gundelrebe mit rosafarbenen Blüten an.
Der Gundermann blüht von März bis Juni. Jedoch kannst du ihn das ganze Jahr über ernten. Am besten sollen die Blätter vor der Blüte schmecken.
Vielen fällt die Unterscheidung schwer, da sich die drei Pflanzen auf den ersten Blick recht ähnlichsehen. Die Rede ist vom Gundermann, vom Günsel und von der Kleinen Braunelle. Alle drei Gewächse gelten als wertvolle Heilkräuter. Solltest du dich beim Sammeln daher einmal täuschen, ist das nicht allzu schlimm. Wir haben dennoch die wichtigsten Unterscheidungskriterien für dich zusammengetragen.
Zu der Zeit der Römer und Germanen wurde die Gundelrebe verwendet, um Wunden zu heilen und Würmer loszuwerden. Allerdings war nicht nur die innerliche Anwendung bekannt. Man wusste schon damals, dass die aromatische Pflanze mit ihren ätherischen Ölen äußerlich angewendet bei Entzündungen helfen kann.
Das Zusammenspiel der ätherischen Öle mit den enthaltenen Gerbstoffen und Bitterstoffen machen den Gundermann zu einem wahren Allrounder. Die Heilpflanze kommt bei folgenden Leiden zum Einsatz:
Um von seinen positiven Eigenschaften zu profitieren, kannst du den Gundermann beispielsweise in Form eines Tees zu dir nehmen. Für die äußerliche Anwendung empfehlen wir Gundelrebe-Salben. Wusstest du, dass du mit einem selbst gemachten Ölauszug auch selber eine Salbe herstellen kannst?
Der Gundermann wird vor allem wegen seines intensiven, würzigen Geschmacks in der Küche so geschätzt. Daher gilt er als beliebte Zutat, um Suppen, Wildkräutersalate und Pestos zu verfeinern. Auch in einem Dip oder einer Kräuterbutter macht sich das Kraut sehr gut. Und wer noch nach der passenden Beilage zu Fisch sucht, ist mit Gundermann als Gemüse gut beraten.
Kanntest du den Gundermann bereits oder war der Einblick in dieses Heilkraut neu für dich? Teile gerne deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren. Wir freuen uns!
2 Kommentare
Gundermann! Schon öfters auf Spaziergängen gesehen, hätte ich nie gedacht, dass er zu den Heilpflanzen gehört.
Vielen Dank für den interessanten Artikel! 🙂
Und er ist so lecker! 🙂