Witwenblume

Witwenblume: Standort, Heilwirkung & Verwendung

Mit ihren violetten Blüten sticht die Witwenblume aus jedem Sommerblumenstrauß hervor. Dabei handelt es sich bei ihr jedoch nicht nur um ein besonders hübsches Gewächs. In dieser Pflanze steckt auch eine große Heilkraft. Was die Witwenblume zu bieten hat und wo du sie am besten sammelst, zeigen wir dir in diesem Artikel.

  • Ernte- und Sammelzeit: Juli bis August
  • Wirkung: adstringierend, harnanregend, verdauungsfördernd
  • Verwendung:Tee, Umschläge, Tinktur, Speisen

Was ist die Witwenblume?

Du kennst die Witwenblume vielleicht auch unter dem Namen Acker-Witwenblume, Knopfblume, Kratzkraut oder Honigblume. Leider ist sie heute bei vielen jedoch in Vergessenheit geraten. Die Geschichte zeigt allerdings, dass die Knautia arvensis in der Medizin recht beliebt war. Heute wurde sie von anderen Mitteln, die effektiver sein sollen, weitesgehend abgelöst.

Sie zählt dennoch zu den wichtigen Heilpflanzen im Sommer. Im Juli bis in den August hinein findest du die schönen violetten Blüten der Witwenblume in der Natur. Neben der medizinischen Wirkung der Pflanze gilt die Witwenblume auch als wichtige Nährblume für bedrohte Insekten.

Früher nannte man die Heilpflanze „Skabiosenkraut“. Erwähnt wurde sie unter anderem 1564 im Lonicerus Kreuterbuch. Das Kraut soll gegen Aussatz und Grind helfen, während die Wurzeln bei Brustenge eingesetzt wurden. In der frühen Neuzeit war sie ein beliebtes Mittel gegen Fiebererkrankungen wie Typhus und auch Schlangenbisse wurden damit kuriert. (Quelle: https://www.heilpraxisnet.de/heilpflanzen/acker-witwenblume/)

Witwenblume Wachstum

Woran erkenne ich die Witwenblume?

Auf den ersten Blick mögen die Blüten der Witwenblume vielleicht so aussehen wie die des Schnittlauchs. Das liegt daran, dass die Blüte zweiseitig symmetrisch ist und vier blaurote Blütenblätter aufweist, die miteinander verwachsen sind. Die Blumenkrone ist trichterförmig, während der Kelch klein und vielteilig ist.

Bei der Blüte der Witwenblume kannst du zudem Außenkelche und vier getrennte Staubblätter erkennen. Der Blütenstand ist ein sogenanntes Körbchen. Durch diese Merkmale kannst du die Witwenblume recht genau bestimmen.

Die Blätter sind kurzstielig und gegenständig. Die Blattspreite ist lanzettlich und die grundständigen Blätter können gezähnt sein. Die Witwenblume erreicht eine Höhe von rund 30 bis 80 cm. Sie ist mehrfach verzweigt.

Sammeln kannst du die Witwenblume auf abschüssigen Wiesen, Feld- und Wegrändern sowie Weiden. Ihr Standort ist vollsonnig. Wenn du noch Hilfe beim Sammeln von Wildkräutern benötigst, kannst du gerne bei unseren Sammeltipps vorbeischauen!

Wenn dir die Witwenblume so gut gefällt, dass du sie im eigenen Garten anbauen willst, kannst du auch entsprechendes Witwenblumen-Saatgut ausbringen. Achte darauf, dass der Boden nährstoffreich, kalkhaltig und am besten lehmhaltig ist. Staunass sollte er allerdings nicht sein. Besonders gut eignen sich daher die gleichen Standorte, an denen in deinem Garten auch Pflanzen wie die Wilde Möhre, die Margerite, der Frauenmantel, das Wiesenschaumkraut oder der Große Wiesenknopf wachsen.

Witwenblume und Margeriten

Warum ist die Witwenblume so gesund?

Die Geschichte zeigt, dass die Witwenblume seit jeher sehr beliebt aufgrund ihrer Heilwirkung ist. Sie wird bei einer Vielzahl an Beschwerden eingesetzt. Dazu zählen Hauterkrankungen wie Akne, Ekzeme, Abszesse, Furunkel, Geschwüre und die Kretze. Doch auch bei Läusen, Milben und Flöhen soll das Kraut Abhilfe schaffen.

Einige verwenden die Heilpflanze auch zur Blutreinigung oder zur Wundbehandlung. Denn die Witwenblume soll adstringierend – also zusammenziehend – wirken. Auch bei Juckreiz und Wurmbefall gilt die Pflanze als effektiv.

Als Tee zubereitet ist die Witwenblume ein natürliches Mittel gegen Husten und Erkrankungen der Atemwege. Dazu können vor allem die oberirdischen Pflanzenteile mit heißem Wasser aufgebrüht werden.

Die Inhaltsstoffe, die die Witwenblume zu einem so gesunden Heilkraut machen, sind folgende:

 

  • Gerbstoffe
  • Bitterstoffe
  • Gerbsäure
  • Triterpenglykoside
  • Flavonoide

 

Aufgrund der Bitterstoffe und Gerbstoffe soll die Witwenblume auch die Darmaktivität fördern und eine ausgleichende Wirkung auf die Verdauung haben.

 

Witwenblume sammeln

Wie verwende ich die Witwenblume richtig?

Eine gesundheitliche Wirkung wird allen Pflanzenteilen der Witwenblume nachgesagt. So gelten die getrockneten und zerkleinerten Blätter als recht gesund. Doch auch die Wurzel wurde in der Geschichte immer wieder verwendet. Beliebt sind auch die Blüten, die neben ihrer Heilwirkung auch einen dekorativen Charakter haben und zur Dekoration von Speisen verwendet werden können.

Du kannst die Witwenblume einfach sammeln und trocknen. Aus frischen oder getrockneten Blüten und Blättern lässt sich ein Tee zubereiten. Dazu gießt du das Kraut einfach mit heißem Wasser auf und lässt das Ganze 10 Minuten ziehen.

Für die äußerliche Anwendung trinkst du den Tee nicht, sondern machst einen Umschlag mit ihm. Dafür eignen sich allerdings auch frische Blätter. Bei Hauterkrankungen oder Juckreiz wird der Umschlag oder die frische Pflanze direkt auf die betroffene Stelle gelegt.

Beliebt ist auch die Witwenkraut-Tinktur. Diese kannst du ebenfalls ganz einfach selber machen. Eine Tinktur oder ein Tee eignen sich übrigens auch für eine Kur. Bei dem Tee solltest du über 6 Wochen hinweg täglich 2 bis 3 Tassen zu dir nehmen. Bei der Tinktur sind es 10 bis 50 Tropfen am Tag.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Verwendung der Witwenblume? Tatsächlich sind keine bekannt. Dennoch wird Schwangeren und stillenden Frauen sicherheitshalber davon abgeraten, zur Witwenblume als Heilkraut zu greifen.

Wie verwende ich die Witwenblume in der Küche?

Du kannst von der heilsamen Wirkung der Witwenblume auch dann profitieren, wenn du sie einfach als Zutat in deinen Mahlzeiten integriert. Tatsächlich bietet sich die Pflanze geradezu dazu an.

Sie sieht nicht nur dekorativ auf einem Frischkäsebrot aus. Du kannst auch Omeletts, Kräuterquarks, Bratlinge oder Smoothies damit verfeinern. Gut machen sich die jungen, frischen Blätter auch in Salaten, Suppen, Soßen und Pestos.

Da die Blüten einen leicht bitteren Geschmack haben, solltest du zunächst vorsichtig mit der Dosierung sein. Wenn es dir schmeckt, kannst du getrost mehr Blüten und Blätter hinzufügen.

Kanntest du die Witwenblume bereits als Heilkraut? Oder war sie für dich immer nur eine schöne Sommerblume? Schreibe uns gerne deine Erfahrungen in die Kommentare!

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