Vergissmeinnicht im Garten

Vergissmeinnicht: Das dekorative Teekraut für den eigenen Garten

Viele nutzen das Vergissmeinnicht ausschließlich als dekorative Pflanze im Garten. Jedoch ist dieses filigrane Pflänzchen in unseren Breitengraden auch in der Natur zu finden. Was viele nicht wissen: Das Vergissmeinnicht ist ein beliebtes Teekraut, das eine heilsame Wirkung hat! Wie du es am besten verwendest und welche Anforderungen es hat, wenn du es im eigenen Garten anbauen willst, zeigen wir dir in diesem Artikel.

  • Ernte- und Sammelzeit: März bis Juni 
  • Wirkung: entzündungshemmend, beruhigend, adstringierend, tonisierend 
  • Verwendung: Tees, Tinkturen, Umschläge, Dekoration für Speisen

Was ist das Vergissmeinnicht?

Eine Sage aus dem 15. Jahrhundert ist für den Namen des Krauts verantwortlich. Die kleine Pflanze soll zu Gott gebetet haben, dass sie nicht vergessen wird. Für andere ist die Pflanze ein Symbol für Abschied. Die Rede ist vom Vergissmeinnicht.

Heute weiß kaum mehr jemand von der heilsamen Wirkung der Pflanze. Dank ihrer schönen Optik ist sie dennoch in jedem Garten gern gesehen. Sie sticht mit ihren strahlend blauen und manchmal violett- bis rosafarbenen Blüten geradezu aus der Masse heraus und macht sich farblich besonders gut neben anderen Heilpflanzen wie SchlüsselblumenFrauenmantel und Co.

Was viele nicht wissen, ist, dass es über hundert verschiedene Arten der Gattung des Vergissmeinnichts gibt. Am häufigsten trifft man allerdings auf das Wald-, Acker- und Sumpfvergissmeinnicht. Sie sind weltweit heimisch. Nur in Amerika kommen sie nur kultiviert vor und nicht in der freien Wildbahn.

Es kommt auf die Art an, ob ein Vergissmeinnicht ein-, zwei- oder mehrjährig ist. Sein Wuchs erreicht bis zu 30 cm. Im Frühjahr treiben lanzettliche, behaarte Blätter aus, welche weich und hellgrün sind. In Bodennähe findest du eine Blattrosette. Zwischen April und August und je nach Sorte auch schon im März findest du die kleinen hellblauen Blüten. Sie sind nicht nur an ihrer markanten Farbe, sondern auch an ihrem Wuchs zu erkennen. Die fünf filigranen Blütenblätter umgeben eine weiß-gelbe Mitte und treten in Büscheln auf. (Quelle: heilkraeuter.de)

Die perfekte Erntezeit des Mausöhrchens, wie das Vergissmeinnicht noch gern genannt wird, ist von April bis Juni. Du kannst die Pflanze auf sonnigen Wiesen finden. Auch an Wegrändern und in Gebüschen wächst das Pflänzchen.

Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht im Garten kultivieren – so geht es

Auch wenn das Vergissmeinnicht kaum verwechselt werden kann, möchten es manche in der Natur nicht sammeln. Dann bietet es sich an, das Pflänzchen im eigenen Garten zu kultivieren. Übrigens: Ein sehr schönes Projekt ist ein Teegarten, zu dem das Vergissmeinnicht ebenfalls gut passt. Hierzu werden wir noch einen Artikel verfassen. Schreib uns gerne in den Kommentaren, ob dich das interessiert!

Du kannst dir fertige Pflanzen im Gartencenter kaufen oder Vergissmeinnicht-Samen bestellen. Nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai erfolgt die Aussaat. Am besten säst du das Saatgut in eine Saatschale im Freiland aus. Im Herbst darf die Pflanze dann in den Boden oder einen Kübel ausgepflanzt werden. Du kannst dich im Folgejahr schließlich ab März über die ersten Blüten freuen.

Achte beim Auspflanzen, dass das Vergissmeinnicht unbedingt einen sonnigen bis halbschattigen Standort in deinem Garten braucht. Lehmige Böden, die viele Nährstoffe liefern, sind ebenfalls Pflicht, damit sich schöne Blüten bilden können. Trotzdem ist ein lockerer und durchlässiger Boden essenziell, damit keine Staunässe entsteht. Diese mag das Vergissmeinnicht nämlich gar nicht.

Vergissmeinnicht sind heimisch und frosthart. Daher kannst du sie einfach im Boden oder in einem Kübel überwintern. Doch auch in einem Balkonkasten macht sich die blau blühende Pflanze recht gut. Für eine gute Entwicklung der Pflänzchen solltest du allerdings rund 15 bis 20 cm Abstand zwischen den Pflanzen halten.

Gießen solltest du dein Vergissmeinnicht immer dann, wenn die Erde an der Oberfläche trocken ist. Verwelkte Pflanzenteile kannst du immer wieder entfernen, doch ein Rückschnitt oder eine Düngung müssen nicht vorgenommen werden.

Vergissmeinnicht im Garten

Was macht das Vergissmeinnicht so gesund?

Schon im Mittelalter war das Vergissmeinnicht als Heilkraut bekannt. Damals setzte man die Pflanze bei Tuberkulose ein, wobei eine lindernde Wirkung hier nicht klar bestätigt werden kann. Heute wird es immer noch zur Behandlung diverser Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt. Enthalten sind insbesondere Alkaloide, Gerbstoffe und Kalium. Das Vergissmeinnicht wird für ähnliche Beschwerden verwendet wie der Beinwell. Allerdings ist die heilende Wirkung des Vergissmeinnichts weniger stark ausgeprägt.

Folgende Effekte werden der Pflanze nachgesagt:

  • Entzündungshemmend
  • Beruhigend
  • Adstringierend
  • Tonisierend

Früher wurde das Vergissmeinnicht auch dafür eingesetzt, Nasenbluten zu behandeln. Heute findet man das Kraut eher in der Homöopathie wieder. Dabei werden die oberen Pflanzenteile sowie die Wurzel verwendet. Die Einnahme kann oral, über die Haut oder intravenös erfolgen. Dabei setzt man auf Tropfen, InjektionslösungenTinkturen und Tabletten. In der Volksheilkunde verwendet man das Vergissmeinnicht bei bakteriellen oder viralen Infektionen wie Lugen- und Darmtuberkulose oder Bronchitis. Zudem verwenden es manche bei geschwollenen Lymphknoten, Erkältungen, Durchfall und anderen Magen-Darm-Beschwerden.

Vorsicht: Nebenwirkungen soll es zwar keine geben, doch bei Erkrankungen der Schilddrüse wird empfohlen, von der Verwendung des Vergissmeinnichts abzusehen! Auch Kinder sollten die Finger von dem Kraut lassen, da es hierzu noch keine aussagekräftigen Studien gibt. (Quelle: medlexi.de)

getrocknetes Vergissmeinnicht

Wie verwende ich das Vergissmeinnicht?

Häufig wird das Vergissmeinnicht auch als Teekraut bezeichnet. Dieser Betriff deutet bereits an, wofür die Pflanze vorwiegend genutzt wird: zur Zubereitung von Tees. Hierzu übergießt du einfach ein bis zwei Teelöffel von der Pflanze mit kochend heißem Wasser. Dabei ist es egal, ob es sich um getrocknete oder frische Pflanzenteile handelt. Lass deinen Tee 10 Minuten ziehen und nimm ihn nach dem Abseihen in kleinen Schlucken zu dir.

Du kannst den Vergissmeinnicht-Tee auch abkühlen lassen und für die äußere Anwendung verwenden. Bei Hautentzündungen oder Quetschungen empfiehlt sich ein Umschlag auf den betroffenen Hautstellen.

Schon früher hat man bereits Waschungen und Bäder mit Vergissmeinnicht vorgenommen. Dazu wird eine Vergissmeinnicht-Tinktur verwendet. Mit Wasser verdünnt, lässt sich auch ein heilender Umschlag machen.

Übrigens: Du kannst eine Vergissmeinnicht-Tinktur auch ganz einfach selbst herstellen! Wir das funktioniert, behandeln wir bald in einem anderen Artikel.

Hast du selbst ein Vergissmeinnicht in deinem Garten? Hast du es bereits als Tee oder anderweitig verwendet? Dann teile uns deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit!

2 Kommentare

  • Samira

    Was für ein schöner Artikel über das Vergissmeinnicht! Ich dachte, es ist nur ein dekoratives Pflänzchen und bin jetzt ganz beeindruckt, dass man es als Heilkraut verwenden kann! Wir haben ganz viel im Garten und ich werde den Tee die Tage mal ausprobieren.

    • Es freut mich, dass du ein paar neue Impulse bekommen hast! 🙂 Schön, dass ihr so viel Vergissmeinnicht im eigenen Garten habt! Lass dir den Tee schmecken!

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