Hagebutten

Heilpflanze Hagebutte: So gesund ist das heimische Superfood

Im Herbst gilt die Hagebutte nicht nur als farbenfrohe Dekoration. Sie ist wegen ihrer gesunden Wirkung auch als Superfood bekannt. Vor allem bei Erkältungen, die sich gegen Ende des Jahres vermehrt einstellen, wird die Hagebutte als Hausmittel empfohlen. Worin die Heilwirkung der roten Frucht begründet ist und wie du die Hagebutte verarbeiten und ernten kannst, erfährst du hier.

Was sind Hagebutten?

Die roten und manchmal orangefarbenen Früchte sind im Herbst und Winter kaum zu übersehen. Sei das im Garten, am Wegesrand oder in einem Waldstück: Hagebutten machen die kalte Jahreszeit etwas farbenfroher und stellen einen Blickfang bei jedem Herbstspaziergang dar. Sie gehören zu unseren liebsten Heilpflanzen im Herbst und Heilpflanzen im Winter.

Als Hagebutten bezeichnet man die Früchte von Rosengewächsen. Dabei gilt: Jede Wildrose und ein paar Gartenrosen bilden im Herbst Hagebutten. Wenn du eine Rosenpflanze im Garten hast, kommt es also ganz auf die Sorte an. Es gibt auch spezielle Züchtungen, bei denen die Früchte besonders fleischig und groß ausfallen. Sterile Rosenarten hingegen können keine Hagebutten ausbilden.

Sind alle Hagebutten essbar?

Eine wichtige Frage, die im Zusammenhang mit der Hagebutten-Ernte gestellt wird: Sind alle Hagebutten essbar? Und besteht Verwechslungsgefahr bei Hagebutten?

Tatsächlich kannst du guten Gewissens jede Art von Hagebutten ernten und in der Natur sammeln. Denn: Alle Hagebutten gelten als essbar und ungiftig. Beachte lediglich die Sammeltipps, um aus deiner Wildernte das Beste herausholen zu können. Besonders wichtig ist beim Sammeln von Hagebutten, genug Früchte für Vögel und andere Wildtiere übrigzulassen.

Verwechslungsgefahr besteht bei der Hagebutte nur mit den Früchten der Heckenrose. Allerdings ist es nicht schlimm, wenn du sie verwechselst. Ungesund oder giftig sind sie keineswegs – sie tragen ebenfalls hohe Mengen an Vitamin C in sich. Erkennen kannst du die Früchte der Heckenrose an orangefarbenen Früchten, während die Hagebutte selbst mehr ins Rote geht.

Wusstest du, dass die Hagebutte auch als „Zitrone des Nordens“ bekannt ist?

Hagebutten sammeln

Woran erkenne ich die gesunde Hagebutte?

Wenn du von den gesundheitlichen Vorteilen der Hagebutte profitieren möchtest, solltest du sie richtig bestimmen können. Das ist jedoch nicht schwer. Der Hagebutte werden als Heilpflanze viele gesunde Eigenschaften zugeschrieben.

Zu finden ist die Hagebutte an undurchdringlichen, dichten Büschen, die dornige Zweige aufweisen. Diese Pflanzen sind auch als Hundsrosen bekannt. Sie können einen recht hohen Wuchs erreichen und bis zu 300 Jahre alt werden. Damit ist das Höchstalter von Hundsrosen doppelt so hoch wie das von beispielsweise Apfelbäumen. (Quelle: mundraub.org)

Die Zweige der Hundsrose sind mit wechselständig angeordneten, eiförmigen Blättern versehen. Sie haben zudem einen gezähnten Rand und sind in 3-7 einzelne Blättchen unterteilt. Die Hagebutte hat im Sommer eine rosarote bis weiße Blüte.

Später bilden sich die Früchte heraus – die Hagebutten, die so gesund sind. Sie haben eine glatte Schale und sind kugelig bis oval. Eine Größe von bis zu zwei Zentimetern ist möglich. Ab September beginnen Hagebutten zu reifen. Bekommen sie Frost ab, werden sie dunkelrot und runzelig. Zudem können sie glasig erscheinen und werden weicher. Essbar sind sie trotzdem noch. Tatsächlich raten manche, Hagebutten erst nach dem ersten Frost zu ernten. Die Früchte sind süßer und einfacher zu verarbeiten. Vor allem dann, wenn du Kerne und Härchen aus dem Inneren entfernen willst, sind weiche Früchte wesentlich vorteilhafter. Du kannst gesunde Hagebutten also den ganzen Winter hindurch ernten!

 

Hagebutten Strauch

Wie kann man Hagebutten ernten?

Rosen sind für ihre Dornen bekannt. Wie solltest du die gesunde Hagebutte also ernten? Je nach Art des Rosenstrauchs eignen sich Rosenschnitt-Handschuhe. Bei manchen Sträuchern ist eine Ernte mit den bloßen Händen jedoch ebenfalls möglich.

Hagebutten lassen sich ganz unkompliziert ernten. Zupfe sie einfach von den Stielen ab. Das ist zwar etwas mühselig. Doch wenn du erst einmal die gesunde Heilwirkung der Hagebutte kennst, wirst du erkennen, dass das jede Mühe wert ist!

Hagebutten ernten

Warum sind Hagebutten so gesund?

Hagebutten werden von Vögeln, Hasen, Pferden und Hunden genascht. Die natürlichen Vitaminbomben sind also nicht nur für den Menschen gesund. Und wenn jedes Lebewesen in der Natur weiß, wie gut die Hagebutte ist, muss doch etwas dran sein!

Hagebutten gelten deshalb als so gesund, da sie eine Menge Vitamine enthalten. Sie stecken unter anderem voller:

Auch Mineralstoffe wie Natrium, Eisen, Kupfer, Magnesium und Zink sind enthalten. Des Weiteren enthält das Superfood Hagebutte auch Antioxidantien. In der kalten Jahreszeit gilt die Hagebutte als wahres Wundermittel gegen Erkältungen und Infekte. Zudem kannst du sie als Stärkung für dein Immunsystem verwenden.

Interessant ist auch der Wirkstoff Lycopin. Dieser Inhaltsstoff der Hagebutte verleiht ihr ihre intensive Rotfärbung. Studien zufolge soll Lycopin sogar gegen Krebs und Arterienverkalkung wirken können.

Hagebutten wird eine antientzündliche Wirkung nachgesagt. Grund dafür sind ungesättigte Fettsäuren, Galaktolipid, Polyphenole und das bereits erwähnte Vitamin C. Wusstest du, dass die Hagebutte anteilsmäßig mehr Vitamin C enthält als Zitrusfrüchte? Schon acht kleine Früchte können deinen Tagesbedarf decken! (Quelle: gesundheit.de)

Mehr und mehr rückt die Hagebutte auch bei der Behandlung von Arthrose in den Fokus. Grund dafür soll die entzündungshemmende Wirkung des Superfoods sein. Ob die Hagebutte wirklich gegen schwere Erkrankungen wirken kann, ist fraglich. Dass sie jedoch kleinere entzündliche Beschwerden lindern kann, wurde schon mehrfach beobachtet.

Häufig wird zudem davon gesprochen, dass Hagebutten eine blutdrucksenkende Wirkung haben sollen.

Hagebutten Rose

Die gesunde Wirkung der Hagebutte in der Geschichte

Schon seit Jahrtausenden sind die Heilkräfte der Hagebutte bekannt. Belegen zufolge wusste man bereits in der Antike von der gesunden Wirkung der Hagebutte. Der berühmte griechische Arzt Hippokrates sprach seine Empfehlung für Hagebutten als entzündungshemmendes und stärkendes Mittel aus.

Und auch im Mittelalter wussten die Menschen noch von der Heilwirkung der Rosenfrüchte. Sie wurden zu einem Tee verarbeitet, der bei rheumatischen Erkrankungen, Erkältungen und auch Magen-Darm-Beschwerden verabreicht wurde. Hagebuttenmus war zudem eine beliebte Form der Kraftnahrung bei Schwächezuständen. Die Medizin im Mittelalter schwor überdies hinaus auf Hagebutten als gesunde Möglichkeit für die Entgiftung des Körpers.

Hagebutte Gesund

So kannst du Hagebutten verarbeiten

Möchtest du Hagebutten bei dir im Garten ernten oder in der Natur sammeln und suchst noch nach Möglichkeiten zur Verarbeitung? Wenn du die Hagebutte als gesundes Heilmittel einsetzen möchtest, kannst du dir ganz einfach ein vitaminreiches, gesundes Pulver herstellen. Dazu musst du die Hagebutten zuerst trocknen und kannst sie anschließend fein mahlen oder im Mörser zerkleinern. Das Hagebuttenpulver findet in Müslis Anwendung und kann auch in leere Kapselhüllen für die tägliche Einnahme gefüllt werden. So stellst du dir deine eigenen gesunden Hagebutten-Kapseln her! Selbstverständlich kannst du Hagebuttenpulver und Hagebutten-Kapseln auch fertig kaufen.

Getrocknete Hagebutten lassen sich ebenfalls als Tee verwenden. Hagebuttentee eignet sich in der kalten Jahreszeit für die Stärkung des Immunsystems. Wie du selbst Tees mischen kannst, zeigen wir dir bald in einem separaten Artikel.

Etwas mehr Aufwand erfordert die Zubereitung von Hagebuttenmarmelade oder -mus. Wir haben dir die wichtigsten Arbeitsschritte zusammengetragen.

Hagebuttenmarmelade selber machen

  1. 1 kg Hagebutten in ausreichend Wasser 15-30 Minuten kochen, bis die Früchte weich sind.
  2. Mit einem Pürierstab pürieren und durch ein feines Sieb passieren. (Die Schalenreste und Kerne wandern auf den Kompost oder können getrocknet und zu Pulver verarbeitet werden.)
  3. Saft einer halben Zitrone und 500 g Gelierzucker (2:1) hinzufügen und ein paar Minuten sprudelnd kochen lassen.
  4. Gelierprobe durchführen.
  5. In sterile Schraubgläser füllen, fest verschließen und auf den Kopf gestellt abkühlen lassen.
Hagebuttenmarmelade

Hagebutten zu Mus verarbeiten

Für ein gesundes Hagebuttenmus verfährst du genauso wie bei der Marmelade. Verzichte dabei lediglich auf den Gelierzucker und ggf. auf die Zitrone. Ein wenig geliert das Mus trotzdem, da Hagebutten Pektin enthalten.

Hagebutten-Tinktur herstellen

In einem Artikel über das Herstellen von Tinkturen haben wir bereits darüber gesprochen, wie du eine Tinktur ansetzt. Auch die gesunden Hagebutten eignen sich dafür. Eine Hagebutten-Tinktur kann einen gesunden Schlaf fördern und gegen Erkältungen wirken.

Hagebutten trocknen

Hast du Hagebutten-Rezepte auf Lager, die wir in diesem Artikel nicht erwähnt haben? Teile sie uns gern in den Kommentaren mit! Wir freuen uns auf deine Erfahrungen!  

Schreibe mir deine Gedanken dazu:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert