Gänseblümchen

Gänseblümchen sammeln & verarbeiten: Das steckt in der Heilpflanze

Eine Wildblume, die wohl jeder kennen dürfte, ist das Gänseblümchen. Meist können bereits kleine Kinder die Pflanze genau bestimmen. Doch neben der Verwendung als Blumenkranz oder zum Dekorieren von Speisen hat das Gänseblümchen noch einen ganz anderen Effekt: Es gilt als wirksame Heilpflanze und kann in der Naturmedizin vielfältig eingesetzt werden. Erfahre jetzt, was das Gänseblümchen so gesund macht!

  • Ernte- und Sammelzeit: ganzjährig (am besten April bis Mai) 
  • Wirkung: schmerzstillend, verdauungsanregend, blutreinigend, schleimlösend, adstringierend, krampflösend
  • Verwendung: Tee, Speisen und Getränke, Tinkturen, Salben, Cremes

Was ist das Gänseblümchen?

Der botanische Name des Gänseblümchens ist Bellis perennis. Bellus bedeutet „hübsch“ und perennis „ausdauernd“. Es gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler und hat noch die alternativen Bezeichnungen „Marienblümchen“ und „Tausendschön“. Der Name „Gänseblümchen“ leitet sich übrigens von ihrem häufigsten Standort ab: der Gänsewiese. Zu finden ist das Gänseblümchen auf Wiesen, in Äckern und an Wegrändern. Es wächst also meist zusammen mit Löwenzahn, Schafgarbe und weiteren Wildpflanzen an einer Stelle.

Früher schrieb man dem Gänseblümchen magische Kräfte zu. Die Kelten sahen die Pflanze als Hüterin des einfachen Volkes. In der Volksmedizin glaubte man, dass die Blume Glück brachte. Der renommierte englische Kräuterforscher und Arzt Nicholas Culpeper verwendete Gänseblümchen schon sehr früh, um einen Tee für kränkliche Kinder zuzubereiten. Daher wird die Pflanze auch häufig als „Arnika für Kinder“ bezeichnet. Und der Botaniker Leonhart Fuchs riet 1543 in seinem Kräuterbuch, das Gänseblümchen bei Gicht, Hüftweh und Kropfbildung einzusetzen.

Gänseblümchen auf der Wiese

Woran erkenne ich das Gänseblümchen und wie sammle ich es?

Am richtigen Standort kann das Marienblümchen bis zu 15 cm hoch werden. Wenn du dir den Blütenstängel genau ansiehst, kannst du kleine Härchen entdecken. Außerdem trägt er keine Blätter. Sie befinden sich vielmehr ganz nah am Boden, haben ein spatelförmiges Aussehen und sind in einer Blattrosette angeordnet. Die Blütenköpfchen bestehen aus weißen Zungenblüten außen und gelben Röhrenblüten innen. In einigen Fällen sind die weißen Blüten rötlich bis violett gefärbt. Da sich die kleinen Blüten an der Sonne orientieren, strecken sie ihre Blütenköpfe immer dem Sonnenlicht zu. Bei Regenwetter oder im Dunkeln verschließen sie sich.

Du findest das Gänseblümchen in vielen Ländern. Bis zum Mittelmeer und bis ins Moskauer Gebiet ist die Pflanze zu finden. Allerdings wächst sie nicht auf Sardinien, Sizilien, Zypern, Kreta und auf den Balearen.

Das Gänseblümchen ist ein wahrer Frühlingsbote und damit eine wichtige Heilpflanze im Frühling. Es beginnt sehr früh zu wachsen und zu blühen und kann bis in den Herbst gesammelt werden. Die perfekte Erntezeit reicht allerdings von April bis Mai, da die Blätter in dieser Zeit noch recht mild schmecken und das Aroma der Blüten dem von Kamille stark ähnelt.

Gesammelt wird am besten im eigenen Garten, auf Spielplätzen oder auf Wiesen, auf denen keine Hunde unterwegs sind. Wir haben dir die wichtigsten Sammeltipps zusammengestellt, sodass du deine eigenen Gänseblümchen sammeln kannst. Außerdem kannst du Gänseblümchen auf dem eigenen Rasen einfach mit Gänseblümchen-Samen aussäen.

Sowohl die Blätter als auch die Blüten und sogar die Knospen und Wurzeln sind für die Naturheilkunde relevant und können verspeist oder zu Heilmitteln verarbeitet werden. Allerdings solltest du die Wurzeln nur dann ausgraben, wenn die Blüten nicht blühen. Das bedeutet nämlich, dass sich alle Wirkstoffe in die Wurzeln zurückgezogen haben und sie daher effektiver sind.

Gänseblümchen

Warum sind Gänseblümchen so gesund?

Das Gänseblümchen liefert jede Menge Nährstoffe. Dazu zählen Kalzium, Kalium, Eisen, Magnesium und Vitamin C. Auch Inulin ist in der Pflanze enthalten. Dieser Ballaststoff hat eine verdauungsfördernde Wirkung. Darüber hinaus sind verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe enthalten:

  • Saponine
  • Gerbstoffe
  • Flavonoide

Tatsächlich dient das Gänseblümchen nicht nur der inneren Anwendung, sondern kann auch äußerlich angewendet werden. Aufgebrüht als Gänseblümchen-Tee oder roh verzehrt kann es die Verdauung regulieren, soll blutreinigende Eigenschaften haben und den Appetit anregen. Des Weiteren wird die Pflanze gern auch bei Leberbeschwerden eingesetzt. Sie gilt als Magen-, Galle- und Lebermittel. (Quelle: apotheken.de)

Gänseblümchen-Tee wird häufig auch bei Husten, Verschleimung der Atemwege, Fieber und Entzündungen im Beckenbereich getrunken. Zudem wird er mancherorts als Unterstützung bei der Behandlung einer Arterienverkalkung getrunken.

Und welchen Effekt erzielt das schöne Blümchen, wenn es äußerlich angewendet wird? Hier wird dem Gänseblümchen nachgesagt, hautreinigend zu wirken. Bei Akne und anderen Hautproblemen greift man gern zu einer Gänseblümchen-Tinktur oder einer Salbe. Auch einige Kosmetika für empfindliche Haut enthalten Extrakte aus der Pflanze. Eine Gänseblümchen-Tinktur kannst du übrigens auch ganz einfach selber machen!

Bei Mundschleimhautentzündungen soll Gänseblümchenextrakt als Gurgellösung helfen. Dem Blümchen werden schmerzlindernde Eigenschaften nachgesagt. Einige verwenden es auch, um sich vor schädlichen Kariesbakterien zu schützen.

Nicht zu verachten ist das Gänseblümchen auch wegen seiner Wirkung auf die Psyche. Die Pflanze soll aufheiternd und ausgleichend wirken. So, wie sich das Gänseblümchen selbst immer wieder aufrichtet, kann es also auch den Menschen aufrichten.

Gänseblümchen auf der Wiese

Wie verwende ich das Gänseblümchen?

Das Gänseblümchen ist eine hübsche Dekoration für Speisen und Getränke. Sehr gerne findet es seinen Weg in den Salat oder eine Suppe. Doch auch ein frühlingshafter Eiswürfel mit eingefrorenen Gänseblümchen im Drink ist einen Versuch wert. Wir stellen dir hier jedoch gesundheitsfördernde Rezepte vor, mit denen du die volle Wirkungskraft des Gänseblümchens voll ausschöpfen kannst!

Gänseblümchen-Tee

Gänseblümchen-Tee kannst du sowohl aus trockenen als auch aus frischen Pflanzenteilen zubereiten. Sammle Gänseblümchen am besten an einem sonnigen, trockenen Tag. Für eine Tasse Tee (250 ml) empfehlen wir dir 2 Teelöffel Blüten. Übergieße sie mit kochendem Wasser und lasse sie zugedeckt rund 10-15 Minuten ziehen.

Gänseblümchen-Mundspülung

Da Gänseblümchen zu effektiv gegen Zahnfleischentzündungen sein sollen, empfiehlt sich eine Mundspülung aus frischen Gänseblümchen. Du benötigst:

 

  • ½ Handvoll Gänseblümchenblüten
  • 250 ml Wasser
  • 1 TL Natron
  • 5 Tropfen Pfefferminz-Öl

Bereite aus den Gänseblümchen und dem Wasser einen Tee zu. Seihe den Aufguss ab und fülle ihn in eine sterile Flasche. Füge nun das Natron und das ätherische Öl hinzu. Natron hat eine neutralisierende Wirkung und Pfefferminz-Öl sorgt für einen frischen Atem. Schon kannst du die selbstgemachte Mundspülung verwenden.

Hast du auch noch heilende oder schmackhafte Rezepte auf Lager? Schreibe uns gern in die Kommentare, was du am liebsten aus dem Gänseblümchen zubereitest!

2 Kommentare

  • Samira

    Auf unserer Wiese im Garten wachsen unzählige Gänseblümchen und ich habe sie noch nie verwendet. Gleich morgen werde ich mir einen Tee zubereiten und ich bin schon gespannt wie er schmeckt. Da ich auch öfters Hautprobleme habe, würde mich die Tinktur oder -salbe und deren Anwendungsempfehlung sehr interessieren! Wenn wir schon so viele Gänseblümchen haben, möchte ich gleich deren geballte Wirkung nutzen 🙂

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