Schafgarbe ernten

Schafgarbe: So nutzt du die Wirkung des Frauenheilkrauts

Auf einer Sommerwiese darf die Schafgarbe mit ihren weißen bis rosafarbenen Blüten nicht fehlen. Und auch ihre Wirkung in der Pflanzenheilkunde ist nicht zu unterschätzen. Nicht ohne Grund wurde die Pflanze zum Heilkraut des Jahres 2004 gewählt. Doch worin liegen ihre Stärken? Und wie machst du dir ihre Heilkraft zunutze? Erfahre jetzt wissenswerte Informationen rund um das Frauenheilkraut.

  • Ernte- und Sammelzeit: Mai bis September
  • Wirkung: gegen Frauenleiden, ausgleichend, verdauungsfördernd, adstringierend, entzündungshemmend, antibakteriell, krampflösend
  • Verwendung: Tees, Salate, Tinkturen, Badezusätze, Salben, Wickel

Was ist die Schafgarbe?

Die Achillea millefolium, wie die Schafgarbe noch genannt wird, gilt als wahres Frauenheilkraut. Schon seit vielen Jahren wird die Pflanze zur Linderung diverser Beschwerden eingesetzt. Ihre vielfältigen Bezeichnungen, die sie über die Jahre angesammelt hat, sprechen für sich:

  • Blutstillkraut
  • Heilallerschäden-Kraut
  • Blutkraut
  • Frauenkraut
  • Bauchwehkraut
  • Jungfraukraut
  • Tausendblatt

Ihre Inhaltsstoffe sind denen der Kamille recht ähnlich. Daher sind auch ihre Anwendungsgebiete fast gleich.

In der griechischen Antike wusste man bereits von den Heilkräften der Pflanze. Daher baute man sie über Jahrhunderte hinweg in Klostergärten an. Eine Tinktur aus Schafgarbe kannst du übrigens einfach selber herstellen.

Schafgarbe

Woran erkenne ich die Schafgarbe?

Zu finden ist die Schafgarbe an vielen Orten. Auf der Sommerblumenwiese steht sie häufig, doch nicht selten säumt sie auch Wegränder. Sie hat keinen hohen Anspruch an ihren Boden, sodass sie an verschiedenen Plätzen in der Natur gesammelt werden kann.

Die Pflanze gehört zu den Korbblütlern. Unter der Erde befindet sich ein mehrjähriger kriechender Wurzelstock. An der Erdoberfläche bildet sich eine Blattrosette. Die Blätter sind unverkennbar: Sie sehen sehr filigran aus und sind zwei- bis dreifach gefiedert. Zudem laufen sie spitz zu. Die Stängel sind einjährig und können 20 bis 80 cm hoch werden. Wenn du einen genauen Blick auf Stängel und Blätter wirfst, kannst du feine Härchen entdecken.

Besonders schön anzusehen ist die Blüte der Schafgarbe: Weiß und manchmal rosafarben setzen sich kleine Blütenschirme zu Blütenkörbchen zusammen. Du kannst sie ab Mai entdecken und bis Oktober sammeln.

Vorsichtig solltest du beim Sammeln allerdings sein, wenn du die Schafgarbe noch nicht gut kennst: Es besteht eine potenzielle Verwechslungsgefahr mit dem Gefleckten Schierling oder dem Riesenbärenklau. Diese sind giftig, sodass du eine Verwechslung auf jeden Fall vermeiden solltest. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest und keine Pflanzen in der freien Natur sammeln willst, kannst du Schafgarbe auch wunderbar auf dem Balkon oder im Garten anbauen. Mit Schafgarben-Saatgut kannst du deinen eigenen Teegarten anlegen!

Schafgarbe ganz

Warum ist die Schafgarbe so gesund?

Bei der Schafgarbe handelt es sich um ein Heilkraut, das auf eine lange Geschichte zurückblickt. Erste Erwähnungen findest du in der griechischen Mythologie. Der Soldat Achilles soll das Kraut dazu verwendet haben, Kriegsverletzungen zu heilen. Daher auch ihr lateinischer Name Achillea. Die Inhaltsstoffe, die dieser Wirkung zugrundeliegen, sind entzündungshemmende Gerbstoffe und antibakterielle sowie krampflösende Flavonoide.

Allerdings kann das „Soldatenkraut“ weitaus mehr, als wundheilende Effekte zu erzielen. Besonders geschätzt wird die Schafgarbe heute von Frauen. Bereits seit vielen Jahren wird die Pflanze verwendet, um Wechseljahresbeschwerden, Schwangerschaftsübelkeit und Regelschmerzen zu bekämpfen. Ihre Wirkung ist der des Rotklees sehr ähnlich.

Auch auf den Verdauungstrakt soll die Pflanze sich positiv auswirken. Appetitlosigkeit sowie Blähungen, Durchfall und Verstopfung sollen durch die Einnahme ein Ende haben. Auch Übelkeit und ein Völlegefühl nach dem Essen können durch das Kraut gelindert werden. Verantwortlich sind dafür die enthaltenen Bitterstoffe. Sie regen den Körper dazu an, mehr Galle zu produzieren. Das wiederum wirkt sich positiv auf viele Vorgänge im Organismus aus.

Äußerlich angewendet soll die Schafgarbe in Form eines Wickels bei Abschürfungen der Haut, Entzündungen oder Sonnenbrand gut helfen. Dank ihrer antibakteriellen Eigenschaften wird ihr eine schnelle Linderung nachgesagt.

Sehr bedeutend sind auch die ätherischen Öle, die das Kraut liefert. Diesen wird eine keim- und entzündungshemmende sowie eine beruhigende Wirkung nachgesagt. Aus diesem Grund solltest du die Schafgarbe am besten dann ernten, wenn sie bereits etwas Sonne abbekommen hat. Dadurch ist die Konzentration der ätherischen Öle in den Blüten am intensivsten.

Schafgarbe kannst du in Form von Badezusätzen, Tinkturen und Präparaten zu dir nehmen. Beliebt ist auch der Schafgarbentee, den du aus frischen sowie getrockneten Pflanzenteilen ganz einfach selbst herstellen kannst. Wusstest du, dass du Kräuter wie die Schafgarbe auch räuchern kannst?

Schafgarbe gesammelt

Wie verwende ich die Schafgarbe in der Küche?

Ein würziger Geschmack ist für die Schafgarbe charakteristisch. Damit eignet sie sich hervorragend als Zutat in der Küche. Seien es Kräutersalze, Kräuterbutter, Aufstriche oder Salate – die Schafgarbe macht in diversen Rezepten eine gute Figur. Besonders schmackhaft sind die jungen und sehr zarten Blätter der Pflanze. Doch auch die Blüten des Heilkrauts werden wegen ihrer dekorativen Optik sehr geschätzt.

Schafgarben-Aufstrich

Zutaten:

  • 1 Packung Ziegenfrischkäse (alternativ geht auch herkömmlicher oder veganer Frischkäse)
  • 1 Handvoll Schafgarbenblätter
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Frischkäse in eine Schüssel geben.
  2. Schafgarbenblätter fein hacken und unterrühren.
  3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Schafgarbenaufstrich

Schafgarben-Limonade

Zutaten:

  • 5 Stängel Schafgarbe mit Blättern und Blüten
  • 1 Liter Wasser
  • Honig nach Belieben
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Bio-Orange

Zubereitung:

  1. Schafgarbe in ein hohes Gefäß geben und mit Wasser aufgießen.
  2. Honig nach Belieben für eine gewisse Süße einrühren, bis er sich aufgelöst hat.
  3. Zitrone und Orange in Spalten schneiden und in das Gefäß geben.
  4. Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen.
Schafgarbenlimonade

Kanntest du die Schafgarbe bereits als Heilkraut? Oder sind die Rezepte und die Anwendung für dich neu? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar und teile uns deine Erfahrungen mit dem (Frauen-)Heilkraut mit!

1 Kommentar

  • Samira

    Wow, sowohl die Limonade als auch der Aufstrich sehen so lecker aus! Das muss ich beides unbedingt mal ausprobieren 🙂

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