Brennnesseln gelten häufig als Unkraut, da der Kontakt zu einem Jucken und Brennen führen kann. Allerdings können diese Kräuter – richtig verwendet – eine wunderbare Wirkung auf den Körper haben. Warum die Brennnessel als so gesund gilt, zeigt dieser Artikel.
Die Brennnessel ist in Europa gut bekannt – allerdings mehr als Unkraut, da sie so gut wie in jedem Garten zu finden ist. In der Botanik nennt man sie Urtica dioica und sie gehört zu den Brennnesselgewächsen. Grundsätzlich unterscheidet man die große Brennnessel von der kleinen Brennnessel. Allerdings sind beide zum Verzehr geeignet und liefern essenzielle Nährstoffe sowie Vitamine.
Die Triebspitzen einer jungen Brennnessel haben einen Spinat-ähnlichen Geschmack. Die Samen von verblühten Pflanzen hingegen schmecken nussig. Wenn du Pflanzenteile des Frühlings-Heilkrauts ernten möchtest, solltest du Handschuhe tragen. Brennnesselsamen gibt es auch fertig getrocknet zu kaufen.
Für die meisten dürfte die Brennnessel nicht schwer zu identifizieren sein. Spätestens beim Kontakt mit der Haut merkst du, dass du es mit dem Kraut zu tun hast. Quaddeln und eine brennende Rötung sind die Folge.
Meist wachsen Brennnesseln in Gruppen – oft bedecken sie auch ganze Flächen. Eine Wuchshöhe von 10 cm bis 3 m ist möglich. Auf den grünen Pflanzenteilen sind kleine Härchen zu finden. Diese werden auch Brennhaare genannt und sorgen für den Ausschlag bei Hautkontakt. Für die weitere Verarbeitung nach der Ernte ist es daher ratsam, die Blätter abzuwaschen oder mit einem Nudelholz plattzudrücken. Dadurch werden die Haare geknickt, sodass sie nicht mehr brennen. Die Blätter sind eiförmig und laufen spitz zu. Zacken sind charakteristisch für ihre Optik.
Zu finden ist die Pflanze an vielen Orten, da sie keine großen Ansprüche an ihren Standort hat. Somit wächst sie in Gärten, an Waldrändern und vielen weiteren Habitaten. Verwechseln lässt sich die Brennnessel kaum – lediglich mit anderen Taubnesselarten, welche jedoch allesamt essbar sind. Übrigens: Wälder, in denen Brennnesseln zu finden sind, entdeckt man häufig auch Knoblauchsrauke. Beide Pflanzen gelten als Stickstoffanzeiger.
Bei der Brennnessel ist der Name Programm. Daher schrecken viele Menschen davor zurück, sich der Pflanze überhaupt zu nähern. Wie schaffst du es daher, die heilende Kraft der Pflanze für dich zu nutzen, ohne dich an den Härchen zu brennen? Trage auf jeden Fall bei der Ernte und Vorbereitung Handschuhe! Wir waschen unsere Brennnesseln immer mit Handschuhen unter fließendem Wasser und kneten diese dabei durch. Dadurch wird schon ein Großteil der Härchen plattgedrückt.
Nach dem Waschen legen wir die Brennnesseln auf einem Küchenpapier oder einem Küchentuch aus. Darüber kommt ein weiteres Küchentuch und nun wird gewalzt: Nicht gerade zögerlich darfst du nun mit dem Nudelholz über die Pflanzen rollen. Dadurch sollten alle verbleibenden Härchen abgebrochen werden.
Natürlich kann es jetzt immer noch passieren, dass einzelne Härchen intakt sind und das unangenehme Nesseln verursachen. Das ist leider bei Naturprodukten häufig so. Allerdings ist das Gefühl beim Essen oder Anfassen keineswegs das Gleiche, als wenn du frische Brennnesseln im Wald oder auf der Wiese anfasst. Als Tee verarbeitet merkst du ohnehin nichts von den Härchen. Taste dich einfach langsam heran – dann findest du bestimmt die Methode, die für dich am besten funktioniert!
Das Kraut enthält jede Menge Flavonoide, Vitamin A und C, Eisen und Gerbstoffe. Daher ist sein Einsatzzweck vielfältig. Die Brennnessel gilt als harntreibend und entwässernd, durchblutungsfördernd sowie anregend für den Stoffwechsel. Eine Studie zeigt die antimikrobielle Aktivität gegen eine Vielzahl an Bakterien. Somit soll die Brennnessel auch das Immunsystem stärken und vor einigen Bakterien schützen können. (Quelle: aok.de)
Die in der Brennnessel enthaltenen Stoffe sind wassertreibend, wodurch sie die Harnausscheidung erhöhen. Damit durchspülen sie die Harnwege, was eine aufkommende Blasenentzündung im Keim ersticken kann.
Wusstest du, dass Brennnesselextrakt auch in vielen Produkten der Naturkosmetik enthalten ist? Es kann Reizungen und Irritationen mildern und soll den Energiestoffwechsel der Zellen fördern. (Quelle: fuer-meine-haut.de)
Wir haben bereits ein Shampoo mit Brennnesselextrakt getestet. Vielleicht ist der Testbericht des LOGONA vitalisierenden Shampoos ebenfalls für dich interessant.
Nicht nur als Heilkraut, sondern auch als Nahrungsmittel hat die Brennnessel einiges zu bieten: Proteine, Linolsäure (eine mehrfach ungesättigte Fettsäure) und Vitamin E machen sie zu einer gesunden Zutat auf dem Teller.
Übrigens sind nicht nur die Blätter essbar und wichtig in der Wildkräuterküche und Naturheilkunde – auch die Samen tragen wichtige Inhaltsstoffe in sich. Nicht ohne Grund werden sie auch Brennnessel-Frucht genannt.
Der Brennnessel werden noch viele weitere Wirkungsweisen nachgesagt. Deshalb wurde die Pflanze auch zur Heilpflanze des Jahres 2022 gewählt. (Quelle: deutsche-apotheker-zeitung.de)
Obwohl die Brennnessel ein wahres Superfood ist, gibt es heute wenige Rezepte mit dem Kraut. Meist sind es Wildkräutersalate, in denen die Brennnessel vorkommt. Wir haben uns neben einem klassischen Tee, der als absolut gesund gilt, ein paar Rezepte überlegt, die etwas davon abweichen und die Brennnessel in der Küche richtig interessant machen.
Zutaten:
Zubereitung:
Zutaten:
Zubereitung:
Salz und Brennnesselsamen in der Küchenmaschine zerkleinern. In ein Glas abfüllen und bei Bedarf bei Salat oder Soßen verwenden.
Zutaten:
Zubereitung:
Hast du Brennnessel schon einmal in der Küche verwendet? Oder kennst du wirkungsvolle Produkte mit Brennnesselextrakt? Dann teil uns deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit!
2 Kommentare
Danke für deine Tipps. Wir verwenden zur Zeit die grünen Brennesselsamen im Müsli. Da sie auch ein bisschen brennen, lassen wir sie ein bis zwei Tage auf einer Küchenrolle liegen zum Trocknen. Dann ist das Verwenden weitgehend problemlos. Schmeckt sehr gut!
Das klingt sehr lecker! 🙂 Im Müsli hatte ich die Samen noch nie, das ist eine gute Idee!